Eintracht Frankfurt: | Nikolov - Rehmer (34. Cimen/82. Weißenberger), Vasoski, Russ - Spycher, Huggel, Ochs - Lexa (72. Copado), Köhler - Meier - Amanatidis |
FC Bayern: | Kahn - Sagnol, Lucio, Ismael, Lahm - Salihamidzic (46. Zé Roberto), Demichelis, Ballack, Hargreaves (81. Jeremies) - Makaay (90. Scholl), Pizarro |
Ersatz: | Rensing, Lizarazu, Zé Roberto, Jeremies, Santa Cruz, Scholl, Schweinsteiger, Guerrero |
Schiedrichter: | Herbert Fandel (Kyllburg) |
Zuschauer: | 74.349 (ausverkauft) |
Tore: | 0:1 Pizarro (59.) |
Gelbe Karten: | Vasoski / Ballack, Lahm, Sagnol |
Der DFB-Pokal bleibt beim FC Bayern. Der Rekordtitelträger wiederholte im Endspiel gegen Eintracht Frankfurt durch einen verdienten 1:0 (0:0)-Sieg den Triumph aus dem letzten Jahr und hat damit weiterhin die große Chance, als erste deutsche Mannschaft überhaupt das Double zu verteidigen.
Vor 74.349 Zuschauern im ausverkauften Berliner Olympiastadion avancierte Claudio Pizarro zum Matchwinner. Der Peruaner traf in der 59. Minute mit dem Kopf und sicherte dem FC Bayern damit den bereits 13. Titel im DFB-Pokal - absoluter Rekord.
Kämpfer rein, Dribbler auf der Bank
Im insgesamt 15. Pokalfinale für den FC Bayern setzte Felix Magath auf eine lauf- und kampfstarke Truppe. Statt der dribbelstarken Bastian Schweinsteiger oder Zé Roberto kamen auf den Außenbahnen im Mittelfeld Owen Hargreaves links und Hasan Salihamidzic rechts zum Zug. In der Abwehr kehrte der in der Bundesliga gesperrte Valerien Ismael an die Seite von Lucio zurück, Martin Demichelis spielte dafür wieder im zentralen defensiven Mittelfeld.
Die Bayern übernahmen von Anpfiff weg die Initiative gegen die ganz auf Konter agierenden Hessen, hatten aber Probleme, sich glasklare Torchancen herauszuspielen. Roy Makaay hatte in der ersten Hälfte noch die gefährlichsten Aktionen vor dem Frankfurter. In der 3. Minute verzog er deutlich freistehend aus halblinker Position. Nach gut einer Viertelstunde wurde er im letzten Moment von Spycher geblockt und in der 35. Minute setzte er eine lange Flanke von Willy Sagnol mit dem Kopf an das Außennetz.
FCB vernachlässigt Flügelspiel
Insgesamt ging bei den Münchnern zu wenig über die Flügel. Auch dem engagierten Michael Ballack gelang es kaum einmal, seine Nebenleute in Abschlussposition zu bringen. Hasan Salihamidzic (26.) und Claudio Pizarro (43.) vergaben jeweils knapp nach hohen Bällen in den Strafraum.
Die Partie wurde bestimmt von Kampf und Einsatz, wobei die abstiegsbedrohte Eintracht absolut mithalten konnte. Die Mannschaft von Friedhelm Funkel begann zunächst verhalten, kam aber Mitte des ersten Durchgangs zu den ersten gefährlichen Aktionen vor dem Bayern-Tor. Zunächst setzte Ioannis Amanatidis einen 18-Meter-Schuss nur haarscharf am linken Pfosten vorbei (27.). Eine Minute später parierte Oliver Kahn einen Schuss von Benjamin Köhler aus halblinker Position.
Zé kommt für Brazzo
Wenige Sekunden vor dem Halbzeitpfiff hatten die Frankfurter eine weitere gute Gelegenheit, als Alexander Meier einen weiten Ball auf den Fünfmeterraum ablegte, aber keiner seiner Mitspieler mitgelaufen war. So blieb es zur Pause beim leistungsgerechten 0:0.
Mit Zé Roberto für Salihamidzic kamen die Bayern aus der Kabine und hatten gleich Pech, als Makaay in der 48. Minuten mit einem Seitfallzieher nur an der Querlatte scheiterte. Auch wenig später fehlte bei einem Schuss des Stürmers von der Strafraumgrenze nicht viel (52.).
Pizarro wird zum Matchwinner
Die Magath-Elf spielte jetzt mit eindeutig mehr Elan nach vorne und erhöhte den Druck immer mehr. Fast schon folgerichtig fiel in der 59. Minute die 1:0-Führung, als Pizarro nach einer Ecke von Zé Roberto den Ball mit dem Kopf unter die Latte wuchtete. Die Bayern setzten nach und hatten durch Makaay (69.) und Hargreaves (74.) mit Schüssen aus 18 Metern die nächsten guten Gelegenheiten.
Die Hessen, die in der zweiten Hälfte kaum noch vor dem Münchner Tor auftauchten, hatten durch Amanatidis (87.) aber noch eine ganz dicke Chance zum Ausgleich. Doch beim Schuss des Griechen sicherte Oliver Kahn seiner Mannschaft mit einer Weltklasse-Parade den insgesamt verdienten Erfolg.