Link: | Siebengebirgsmarathon
Ergebnisse |
Es ist Sonntag, 5:45 Uhr und der Wecker 'klingelt'. Lust zum Laufen habe ich nicht und zum Marathonlaufen schon gar nicht. Aber irgendwann vor ein paar Wochen dachte ich mir sowas wie, "Einer geht noch" und schwupp war ich angemeldet. Deshalb mache ich mich um 6:30 Uhr auf den Weg in das 240 km entfernte Aegidenberg im Siebengebirge. Mein letzter längerer Lauf (> 17km) ist leider schon acht Wochen her (Jungle Marathon), also ist mein Trainingszustand dementsprechend mies. Die Startunterlagen muss man sich im Bürgerhaus abholen. In der dortigen Halle ist dann später auch der Zieleinlauf, was sich als sehr günstig, weil warm, herausstellt. Um 10 vor 10 geht es dann im Laufschritt zum ein paar hundert Meter entfernten Startbereich. Es ist super Wetter. Temperaturen um den Gefrierpunkt und viel Sonne. Schon bald nach dem Start geht es in die umliegenden Wälder mit den zugehörigen Hügeln, denn wir sind hier schließlich im Siebengebirge. Es geht irgendwie immer stetig auf und ab, aber nie so steil, dass man gehen müßte. Viele Wege sind stark vereisst oder/und von gefrorenem Schnee bedeckt und deshalb sehr rutschig und holperig. Ansonsten ist es eine tolle Landschaft zum rumlaufen. An der ersten Verpflegungsstation nehme ich mir einen Becher Wasser, aber das Zeug ist so schweinskalt, dass ich kaum etwas runterkriege. Etwas später treffe ich einen anderen Bayernfan (Mike aus Köln, ohne Trikot) und wir unterhalten uns ein paar Kilometer ganz nett bis er bei Kilometer 17 davonläuft. Ich spüre nun auch schon deutlich meine Oberschenkel. Mir wird klar, dass es heute ganz, ganz schwer wird. Bei Kilometer 23 ist dann die Luft raus. Ich kann das Tempo nicht mehr halten und muss kämpfen. Die 3:30 kann ich vergessen. An den, mit Getränken und Helfern sehr gut ausgestatteten Verpflegungsstationen, nehme ich mir nun immer einen Becher Cola oder Iso und warmen Tee. Meistens bekommt man immer genau das Gewünschte angereicht, wenn man es rechtzeitig angesagt hat. Weiterhin geht es rauf und runter und ab ca. Kilometer 30 lege ich manchmal eine Gehpause ein. Die Oberschenkel tun ziemlich weh und leider ist es auch noch ziemlich weit bis ins Ziel. Ich habe überhaupt keinen Bock mehr. Die 3:40 sind auch nicht mehr erreichbar. Aber auf alle Fälle will ich unter 4 Stunden bleiben. Am 39 km Schild habe ich noch 19 Minuten Zeit um unter 3:50 zu bleiben. 6 Minuten für einen Kilometer, das muss doch zu schaffen sein? Ich darf nun nur keine Gehpause mehr einlegen, was aber, bei meinen abgewirtschafteten Oberschenkelmuskeln, leichter gesagt als getan ist. Das 'große Ziel' vor Augen, rette ich mich dann schließlich nach 3:49:17 in das warme Ziel. Trotz der schlechten zweiten Hälfte, die um 20 Minuten langsamer als die Erste war, bin ich recht zufrieden. Als Zielverpflegung gibt es u.a. leckere Brühe und Laugenbrötchen, genau das Richtige zu diesem Zeitpunkt. Nach Abholung der Urkunde geht es dann gegen 15:00 Uhr wieder zurück nach Osnabrück. | |
Urkunde |
by SportOnline | ||||||
by marathon4you.de |