Link: | Homepage 1. Deutsche 24-Stunden Challenge Delmenhorst | Strecke |
Ergebnis: | Gesamt | M/W | AK | Statistik | Rundenprotokoll |
Um 9:00 Uhr mache ich mich mit dem Elischen auf den Weg und finde einen schönen Parkplatz direkt an der Startlinie. In den nächsten 24 Stunden hoffe ich 400 mal die schöne Aussicht genießen zu dürfen, da ich hier während des Rennens je Runde 2-mal vorbeilaufen muss und jede Runde genau einen Kilometer lang ist. Pünktlich zum Start um 12:00 Uhr gibt es einen Regenschauer. Nach genau 10 Stunden und 10 Minuten, während das Wetter stetig zwischen schön sonnig und schön regnerisch gewechselt hat, habe ich die 100. Runde geschafft. Genauso hatte ich mir das auch vorgestellt. Die Kilometer, die ich jetzt noch in den nächsten 110 Minuten laufen kann, habe ich dann sozusagen in der 2. Hälfte des Rennens gut. Ab Runde/Kilometer 120, es ist 00:30 Uhr durch, wird es ruhig auf dem Gelände - die Party auf der Bühne ist vorbei. Zwischen Kilometer 125 und 130 rechne ich ein wenig herum und mir wird klar, dass ich die 200 Kilometer 'locker' schaffen sollte, denn ich habe noch 10 Stunden Zeit und es sind nur noch 70 Kilometer zu laufen. Nachdem mir bewusst ist, dass ich mich gar nicht mehr beeilen muss, lege ich erstmal ein Päuschen ein. Ein paar Nudeln wären ja nicht schlecht. Ich trödele so lange rum, dass die nächsten 10 km die langsamsten vom gesamten Rennen werden. Irgendwie hat dadurch die Motivation ein wenig gelitten. Einige Läufer sind mit teilweise mehreren Supportern angereist. In der ca. 100 m langen "Verpflegungszone" laufen dann teilweise die Supporter neben ihren zu supportenden Leutchen her und reichen ihnen alles was gewünscht oder nötig ist. Blöd nur wenn diese Supporter dabei die anderen Läufer behindern, auch die im Bayern-Trikot. Ich jedenfalls habe meine rote "FC Bayern-Support-Kiste" mit Wechseltrikots und ein paar Essenssachen auf die ich evtl. Hunger bekommen könnte, im Massage- und Pausenzelt abgestellt und hole mir die Brocken die ich brauche lieber selber. Das kostet allerdings ein paar Sekunden und bringt mich immer ein wenig aus dem Rythmus. Eigentlich braucht man aber gar nichts Eigenes. Es gibt alle gewünschten Getränke und die verschiedensten Essenssachen über Nudeln, Kartoffeln bis zu Knabberzeug, Früchten und Schokolade. Am Morgen dann wieder wie im letzten Jahr belegte Brötchen und Kaffee. Um 4:00 Uhr am Morgen gibt es wieder einen zünftigen Regenschauer. Einige Vögel fangen an zu zwitschern und es scheint auch langsam hell zu werden. Um 6:00 Uhr ist das Gröbste überstanden. Mir fehlt nur noch eine Marathondistanz zum großen Ziel. Um 12:00 Uhr ist es dann geschafft. Es ertönt eine Sirene. Jeder bleibt stehen und die zurückgelegte Strecke der letzen Runde wird ausgemessen. 202,955 Kilometer. Ich bin zufrieden. Nach der Siegerehrung für den 3. Platz in meiner Altersklasse fahre ich zurück und stehe dann leider noch drei zusätzliche, ziemlich anstrengende Stunden auf der Autobahn in einem Stau. | |
Urkunde |