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24. K78 swiss alpine in Davos am 25.07.2009

Finisher Medaille K78 swissalpine Davos 2009
Vorher: Es ist 9:30 Uhr und ich mache mich von Frankfurt/Bad Soden aus, auf den 550 Kilometer langen Weg nach Davos. Nach 450 Kilometern und den obligatorischen Autobahnstaus ist gegen 16:00 Uhr die österreichische Grenze erreicht. Da man noch ein kleines Stück durch Österreich fahren muss, darf ich erst einmal 2 Euro für die sog. "Korridor-Vignette" bis zur Schweizer Grenze abdrücken. Dann noch 2 Euro für ein D-Schild und 27,50 Euro für die Schweizer Vignette, die ich aber noch in fünf Wochen für die Fahrt zum UTMB nutzen kann. Da das Benzin in der Schweiz fast 30 Cent billiger als in Deutschland ist, kann ich mir aber noch ein paar Euro Vignettengeld 'zurückholen'. Um 17:00 Uhr erreiche ich Davos. Nach dem Abholen der Startnummer fahre ich zum Sportzentrum. Direkt daneben, nur 100m von Start und Ziel entfernt, kann ich mit meinem Auto über Nacht auf einem Parkplatz stehen. Nach der Pastaparty am Sportzentrum latsche ich noch ein wenig durch die Stadt. Auf der Hauptstraße findet zur Zeit ein Straßenfest statt (Bratwurst 7 Franken bzw. 4,60€). Leider setzt schon bald ein starker Dauerregen ein. Dann wird es morgen ja wohl hoffentlich nicht mehr regnen, oder?

Um 5:00 Uhr stehe ich auf und es regnet immer noch oder schon wieder. Nach dem Frühstück und ein wenig Rumdöserei hört es aber auf zu regnen. Der Sprecher am Start weist mehrmals darauf hin, dass man doch unbedingt passende Kleidung mitnehmen soll, da man ja 20 Kilometer durch hochalpines Gelände auf 2500m Höhe läuft und es dort, trotz der guten Wetteraussichten, ziemlich kalt werden kann. Ich lasse mich überreden und wechsele 10 Minuten vor dem Start noch mein Trikot, von kurz- auf langärmelig. Da ich sonst kaum Berglauferfahrung habe bzw. sammeln kann, soll der heutige K78 der Testlauf für den UTMB sein, die Zeit ist also relativ nebensächlich. Trotzdem möchte ich aber auf alle Fälle unter zehn Stunden bleiben. Sehr schön wäre natürlich eine Zeit unter neun Stunden. Mal schauen was geht.
K78: LogoNach den ersten Kilometern durch die Stadt geht es schon bald den ersten Hügel hoch und wieder runter. Die Wege sind eng und manchmal stockt es ein wenig, aber insgesamt geht es noch recht flott vorwärts. Nach 15 Kilometern läuft man durch die idyllische Zügenschlucht. Es gibt einen Wolkenbruch und in kurzer Zeit bin ich klatschnass. Es ist aber nicht kalt und deshalb nicht so schlimm. Einige Kilometer weiter rutsche ich auf einer nassen Wurzel aus und schlage mit den Knien auf. Für 10 Minuten bin ich etwas gehandicapt, aber danach geht es wieder besser voran. Bei Kilometer 31 erreicht man Filsur, den Zielort des K31. Durch die vielen Zuschauer gibt es nochmal einen Motivationsschub für die nächsten Kilometer. Das Feld hat sich nun schon etwas auseinandergezogen und das Laufen ist recht angenehm.

Um Kilometer 40 werde ich dann plötzlich von vielen anderen Läufern überholt. Ich bin kurz irritiert aber dann ist klar, das sind die Läufer vom K42 die erst kurz zuvor gestartet sind. Es wird nun wieder schlagartig voll auf der Strecke. Bald erreicht man den langen, steilen Anstieg zur Keschhütte auf 2660 Meter. Auf den schmalen Pfaden ist ein Überholen kaum möglich und durch die vielen Läufer geht es oftmals nur im 'Gänsemarsch' den Berg hinauf. So langsam wird es auch etwas kühl und ich denke mir, dass es doch keine so schlechte Idee war auf das langärmelige Trikot zu wechseln. Die Keschhütte bei Kilometer 52,9 ist der höchste Punkt auf der Strecke. Hier werde ich mal wieder von einem Helfer gefragt, ob es mir gut geht. Es ist zwar ziemlich anstrengend und ich bin recht froh, dass ich nun hier oben bin, aber so schlecht geht es mir eigentlich gar nicht.

Da der Weg nun noch enger wird, erfolgt für die nächsten 5 km eine Laufstreckentrennung der Läufer des K78 und des K42. Man muss sich immer stark auf den schmalen Pfad am steilen Hang konzentrieren und wenn man nicht schwindelfrei ist, ist ein umherschauen durch die schöne Gegend ohnehin nicht sinnvoll. Für die fünf Kilometer zwischen Kilometer 55 und 60 habe ich 50 Minuten gebraucht. Ein wenig Enttäuschung macht sich deshalb bei mir breit, dass das 9-Stunden Ziel wohl recht schwer zu erreichen sein wird wenn die Strecke so schwierig bleibt. Dann werden die Laufstrecken des K78 und K42 wieder zusammen geführt. Es ist ätzend voll. Es geht noch über ein paar Schneefelder, dann beginnt der steile Abstieg. Endlich, da es hier oben nun wirklich empfindlich kühl geworden ist.

Das Runterlaufen klappt sehr gut. Ich kann viele Läufer überholen und Zeit gut machen. Sollte ich hier aber nur einmal mit meinen schon sehr müden Beinen ins Stolpern geraten, wäre das Rennen gelaufen. Den Lauf ins Tal überstehe ich aber schadlos. Im Tal, bei Kilometer 65, sind schon 6 Stunden 50 Minuten vergangen. Der Bergablauf hat offensichtlich doch mehr Zeit gekostet als vermutet. Das 9-Stunden Ziel bleibt eng. Zu allem Überfluss stolpere ich ca. 10 Kilometer vor dem Ziel auf einem flachen Weg mit feinem Schotter und hole mir zwei blutige Hände. Bei Kilometer 75 habe ich noch etwa 17 Minuten Zeit bis zur magischen Grenze. Ich schöpfe wieder etwas Hoffnung, doch dann geht es nicht weiter flach geradeaus sondern nach einer 90 Grad Linkskurve plötzlich doch nochmal 150-200 Meter einen steilen Hügel hoch in einen Wald hinein. Erneutes Marschieren ist angesagt. Mist! Oben angekommen versuche ich es trotzdem. Aber schon bald eine erneute Steigung. Enttäuschung. Das kostet mit Sicherheit zu viel Zeit. Dann geht es wieder bergab. Rein in die Stadt. Zwei, drei Kurven und dann sehe ich schon in einiger Entfernung das Sportzentrum mit dem Zieleinlauf. Ein Blick auf die Uhr. 16:58 Uhr und ein paar Zerdrückte. Noch eineinhalb Minuten Zeit. Rein ins Stadion. Hier muss auf der Laufbahn noch eine Gerade und eine Kurve gelaufen werden. Es sind noch 45 Sekunden Zeit. Viele Zuschauer sind da aber für Späßchen ist jetzt keine Zeit mehr. 30, 20, 10 Sekunden noch. Das Ziel. Vier Sekunden vor der 9 Stunden Grenze ist es geschafft.
Nachher: Am Ausgang des Zielbereiches gibt es die Medaille und ein schönes T-Shirt. Aber später gibt es hier in Davos dann leider nur noch kalte Duschen und so beschließe ich einfach Zuhause zu duschen. Um 18:15 Uhr mache ich mich dann auf den 800 Kilometer langen Heimweg und erreiche um 2:30 Uhr am Sonntagmorgen Osnabrück.
Urkunde | Ergebnis | Zieleinlauf Video
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last update: 02.08.2009