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6. "Spark" Spijkenisse Marathon am 18.12.2011

Finisher Medaille 6. Spijkenisse Marathon 2011
Link: Homepage Spijkenisse Marathon | Ergebnis | Ergebnis AK | Ergebnis all time
Nach drei Stunden Autobahnfahrt erreiche ich um 9:15 Uhr das große Sportgelände vom Sportverein "Spark" in Spijkenisse, einem Vorort von Rotterdam. Bis zum Start um 11.00 Uhr ist noch reichlich Zeit, z.B. um die Radmuttern an den vor kurzem installierten Winterreifen nachzuziehen und mir zu überlegen, ob ich unter dem Bayern Trikot noch was Warmes anziehe. Es ist 5 Grad, windig und in der Ferne ist eine riesige Gewitterwolke zu sehen.

Um 11:00 Uhr sind zunächst eineinhalb Runden auf der Tartanbahn zu laufen. Danach hat man schnell eine typisch niederländische Gegend erreicht. Es ist, von ein paar Deichüberquerungen abgesehen, sehr flach und man läuft entweder auf Deichen oder über Deiche. Nach zwei Kilometern ist die Hoffnung auf einen trockenen Lauf dahin. Es blitzt und donnert aus einem Gewitterwolkenungetüm in nächster Nähe. Zwei Minuten später gibt es einen zünftigen Hagelsturm. Die Hagelkörner, die vom starken Wind gegen mein Gesicht prallen, sind recht unangenehm. Nichts für Weicheier heute, denke ich mir. Ich bin froh, dass ich ein längärmeliges Teil untergezogen und Handschuhe mitgenommen habe. Bei Kilometer 7 hat es aufgehört zu stürmen, aber die Klamotten, Schuhe und Füße sind nun schön nass.
Mein Tempo ist trotz der widrigen Umstände gut. Gleichmäßige 4:45/km erreiche ich recht locker. Eigentlich sogar etwas zu schnell für mein heutiges Ziel, wenigstens einmal in diesem Jahr unter 3:30 zu laufen. Bei Kilometer 7,5 wird es plötzlich 'einsam'. Alle anderen Läufer vor oder hinter mir biegen rechts auf die Halbmarathonstrecke ab.
Es ist sehr viel Gegend hier. Typisch holländische Gegend. Schön zum laufen. Nur die nassen Füße stören ein ganz, ganz klein wenig. An einer 90 Grad Biegung sehe ich, schätzungsweise 2-3 Minuten hinter mir, die 3:30er Pacemaker Gruppe. Es mögen bestimmt 30 Leute sein, von denen ich verfolgt werde.
Nach 21,1 Kilometern habe ich 4 1/2 Minuten 'Vorsprung' auf mein Ziel. Bei Kilometer 26 werde ich leider langsamer. Nur noch ein 5er Schnitt. Heute wird das nichts mit zwei gleichen Hälften. Jetzt kommt noch die Sonne raus. Es ist nun deutlich zu warm für das ganze Zeugs was ich am Leib trage. Ab und an wird ein Dorf durchquert. Bei Kilometer 30 ist klar, dass wird heute ganz, ganz knapp und schwer. Bei Kilometer 38 weiß ich, ich kann es eigentlich nicht mehr packen. Ich werde um wenige Sekunden mein Ziel verpassen. Bei Kilometer 40 überholen mich dann noch fünf Läufer, der spärliche Rest der 3:30er Pacemaker Gruppe. Das ist mal sch....., denke ich.
Nicht aufgeben und kämpfen heißt mal wieder die Devise. Ich muss noch das Beste aus dieser unerquicklichen Situation holen. Endlich ist das Sportgelände erreicht. Evtl. klappt es ja doch noch. Ein Kollege, der noch schlaffer ist, wird noch überholt. Noch eine 3/4 Runde. Im Ziel sieht man die mitlaufende Bruttozeit. Das klappt noch. 3:29:47. Fast eine Punktlandung. Gut, dass ich mir die PP gespart habe.

Nach drei Bechern heißer Brühe mache ich mich eine viertel Stunde später wieder auf den Heimweg.
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last update: 30.01.2012