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Am Freitag erreichen wir Lissabon, geben am Flughafen den Mietwagen ab und fahren danach mit der Metro zu unserem
Hostel, das nur ein paar zig Meter vom Marathonziel entfernt ist.
Der erste Tagesordnungspunkt am Samstag ist die Startnummernabholung in einer Halle auf dem Gelände der Weltausstellung von 1998. Als wir dort ankommen, der Schock. Eine ewig lange Schlange vor dem Einlass. Das wirft die Tagesplanung ziemlich über den Haufen. Es hilft nichts. Ich muss mich anstellen. Nach 1,5 Stunden bin ich drin und 5 Minuten später habe ich endlich das verdammte Ding. Das war jetzt mega unnötig.
Am Nachmittag und Abend werden dann aber trotzdem noch einige Sehenswürdigkeiten weggemacht. Als ich mich um kurz nach 6 Uhr auf den Weg zum Bahnhof Cais do Sodre mache, kommt mir ein angenehmes, laues Lüftchen entgegen. Es sind bestimmt schon 20 Grad, was bedeutet, dass es beim heutigen Lauf richtig mollig werden wird. Als ich nach 15 Minuten am Bahnhof ankomme, ist der 6:30 Uhr Zug schon pickepacke voll. Überall sitzen die Leute schon auf dem Boden, nur im allerletzten Wagon sind Gott sei Dank noch ein paar Plätze frei. Glück gehabt. Um 7:10 Uhr ist Cascais, ein Vorort von Lissabon, erreicht. Nun nochmal ein 15-minütiger Fußmarsch und das Startgelände ist erreicht. Da vor den Dixis lange Schlangen sind, reihe ich mich auch sofort ein, damit ich eventuell doch noch rechtzeitig fertig werde. Bei der Warterei treffe ich auf Wolfgang Bernath, der auch mal wieder unterwegs ist und für marathon4you einen Bericht schreibt. Just in time, 5 Minuten vor dem Start um 8 Uhr, stehe ich im Startblock. Zunächst geht es in die "falsche" Richtung. Nach 6,5 Kilometern, eine 180 Grad Wende und dann zurück nach Lissabon, immer an der Küste entlang. Nach 16 Kilometer sehe ich, dass gerade jemand eines der wenigen Dixis an der Strecke verlässt. Das ist Glück. Mehr oder weniger prophylaktisch lege ich eine entsprechende Pause ein und verliere 2 Minuten. Ansonsten bin ich aber gut unterwegs, denn meine Zeiten haben sich auf gleichmäßige 5:30 Minuten/km eingependelt. Damit kann ich, nach dem schweren Trail-Marathon am letzten Sonntag, gut leben. So langsam wird es aber richtig warm und Schatten ist auch kaum vorhanden. Ich bin froh, dass ich am Start ein Käppi vom Hauptsponsor mitgenommen habe, denn seit der Wende bei Kilometer 6,5, kommt die pralle Sonne nur von vorne und blendet ziemlich unangenehm, mal abgesehen von den wenigen schattigen Stellen. Die Strecke ist eigentlich schöner als ich erwartet hatte. Man sieht einige schöne Strände, kann manchmal den Surfern in der hohen Brandung zusehen und läuft auch durch ein paar schöne Orte und an einigen Sehenswürdigkeiten vorbei. Wie fast überall gibt es aber auch hier ein paar langweiligere oder nicht so schöne Streckenabschnitte, was sich aber gut verschmerzen lässt. Sogar ein paar Steigungen sind zu bewältigen, die aber, besonders im Vergleich mit dem letzten Sonntag, ein Klacks sind. Ein Highlight sind die letzten 1,5 Kilometer bis in das Ziel auf dem Praça do Comércio. Sehr schön und stimmungsvoll gemacht, das Ganze. Mit meiner Zeit von 3:51 Stunden und ein paar Zerdrückten bin ich heute auch recht zufrieden, insbesondere auch deshalb, weil die zweite Hälfte nur unwesentlich langsamer als die Erste war. 
Im Ziel gibt es eine schöne Medaille und einen Beutel mit ein paar Verpflegungssachen. Zusätzlich gibt es ein Calippo Eis, was bei den derzeitigen Temperaturen richtig gut tut. Nach einer Dusche in unserem Hostel, latschen wir noch ein wenig herum, bevor es am Nachmittag zum Flughafen, gegen 18:30 Uhr zurück nach Eindhoven und dann weiter mit dem Auto nach Osnabrück geht, wo wir um 1:00 Uhr in der Nacht ankommen. |
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