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| Um 22:00 Uhr mache ich mich ganz entspannt auf den Weg nach Bremen/Vegesack. Nach den ganzen Veranstaltungsabsagen in diesem Jahr steht nun endlich, mit über 4-monatiger Verspätung, mein 200. Marathon/Ultramarathon auf dem Plan. Der von Olaf Häsler sehr gut organisierte Zeitsprung-Marathon, scheint mir für so ein Ereigniss sehr gut geeignet zu sein, denn wegen der Zeitumstellung auf Winterzeit habe ich nun die Möglichkeit, doch noch einmal im Leben unter drei Stunden zu laufen. Und das bei einem Jubiläumslauf, eine Woche nach meinem 60. Geburtstag. :-)
Als ich gegen 23:45 Uhr ankomme, sind schon die meisten der max. 60 zugelassenen Teilnehmer vor Ort. Es gibt eine Startnummer und da es wegen Corona keine Verpflegung gibt, stellt jeder Teilnehmer seine, für das Rennen benötigten Sachen, an den Rand der Strecke. Die Teilnehmer starten im vorher festgelegten Minutenabstand.
Bei angenehmen 13,5 Grad gehe ich um 0:32 Uhr auf die 21 Runden. Gegenüber der Lürssen Werft geht es zunächst auf dem Spazierweg direkt am Weserufer entlang, gut einen Kilometer bis zum Anleger der Weserfähre. Dann ein U-Turn und wieder zurück zum Ziel. 30 Meter vor dem Ziel habe ich mir einen Stuhl mit einem kleinen Getränkedepot aufgestellt. Beim Vorbeilaufen kann ich mir dort immer in kurzer Zeit eine Trinkflasche grapschen und verliere so kaum Zeit, denn vermutlich wird es heute ziemlich eng werden wenn ich mein Ziel, unter drei Stunden netto zu bleiben, erreichen möchte. Wenn ich die ersten zehn Runden unter 11:15 Minuten bleibe und in der zweiten Hälfte nicht allzu viel Zeit liegen lasse, könnte es aber klappen. Wer weiß? Das könnte heute meine letzte Chance sein. :-) Bei Halbzeit liege ich genau im Plan. Die Spannung steigt. Wann werde ich an Kraft und Geschwindigkeit verlieren, angep.... sein und dadurch noch mehr Zeit verlieren? Runde 13, 14, 15. Alles ist noch gut. Jetzt noch zwei, drei Runden durchhalten und dann sind es ja nur noch zwei, drei Runden die man auch noch schafft. Die 18. Runde ist beendet. Ich könnte mir nun sogar noch 20 Sekunden mehr Zeit pro Runde lassen. Langsam steigt die Gewissheit, dass ich die sub-3-Stunden netto nicht mehr herschenken werde. Zeit beim Start: 0:32 Uhr. Zeit beim Zieldurchlauf: 3:30 Uhr. Das macht am Ende 2:58:57 Stunden. Geschafft. (Wen interessiert schon so eine blöde Zeitumstellung. Die ist doch nicht der Rede Wert.) Auch ich bin ein klein wenig geschafft und chille noch ein paar Minuten herum, bevor ich mich auf den Heimweg mache. Punkt 6:00 Uhr ist dann endlich Ruhe. Das war eine schöne, lange Nacht. |
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